Schweiz: Home-Office-Angebote setzen sich durch

Flexible Arbeitsmodelle setzen sich zunehmend durch: Immer mehr Unternehmen verabschieden sich von der durchgängigen Präsenzpflicht für ihre Mitarbeitenden.

Angebot an Telearbeit sorgt für Produktivitätssteigerung

Innerhalb der vergangenen drei Jahre hat bei 29 % der Schweizer Unternehmen die Anzahl der Home-Office-Angebote zugenommen. Flexible Arbeitsmodelle setzen sich also zunehmend durch und immer mehr Unternehmen verabschieden sich von der durchgängigen Präsenzpflicht für ihre Mitarbeitenden. Dabei ist die verbesserte Produktivität der wichtigste Vorteil der Telearbeit. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Arbeitsmarktstudie im Auftrag von Robert Half, für die 100 HR-Manager in der Schweiz befragt wurden.

Fast ein Drittel der Schweizer HR-Manager gibt an, dass in seinem Unternehmen das Angebot für Home-Office in den vergangenen drei Jahren zugenommen hat. Ein Viertel der Befragten beobachtet zwar auch einen Rückgang dieser Zusatzleistung, doch haben die Schweizer Unternehmen die Vorteile, die mit dem Arbeiten von zu Hause verbunden sind, erkannt und nutzen die positiven Effekte der flexiblen Arbeitsmodelle.

Von den insgesamt 4,5 Millionen Beschäftigten in der Schweiz haben deutlich mehr als die Hälfte die Möglichkeit, mobil oder von zu Hause zu arbeiten. Flexible Arbeitsbedingungen werden bei Unternehmen und bei Mitarbeitenden immer beliebter. Die Firmen profitieren von der dadurch steigenden Produktivität, die Mitarbeitenden von grösserer Selbstbestimmung und besserer Work-Life-Balance“, erläutert Yeng Chow, Manager bei Robert Half.„Flexible Arbeitsbedingungen sind für viele Unternehmen zum Erfolgsfaktor geworden und werden zum Wohl des Unternehmens und der Mitarbeitenden angeboten.

Home-Office: Vorteile für Unternehmen und Mitarbeitende

Durch die oft ruhigere Umgebung und die dadurch bessere Konzentration auf eine Aufgabe, sehen fast zwei Drittel (62 %) der Schweizer Personalmanager in einer steigenden Produktivität den grössten Vorteil von Telearbeit. Starke positive Effekte bemerken sie aber auch bei der Kreativität (44 %) und der Effizienz der Mitarbeiterführung (40 %). Eher negative Auswirkungen hat das Arbeiten von zu Hause für die HR-Verantwortlichen mit 43 % auf die Zusammenarbeit im Team und mit 39 % auf die Managementfähigkeiten.

Robert Half hat HR-Manager gefragt: Was wären die Auswirkungen auf folgende Bereiche, wenn Sie Ihren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten oder Home-Office ermöglichen würden?

 

Produktivität

Kreativität

Kommunikation

Zusammenarbeit

Effiziente Mitarbeiterführung

Verbesserung

62 %

44 %

30 %

40 %

27 %

Verschlechterung

18 %

33 %

43 %

35 %

39 %

Keine Veränderung

20 %

23 %

27 %

25 %

34 %

Quelle: Arbeitsmarktstudie 2015 von Robert Half, Befragte: 100 HR-Manager

Arbeiten von zu Hause ist sinnvoll für das Unternehmen und die Mitarbeitenden, die von mehr Familienzeit profitieren. Das Unternehmen gewinnt an Reputation, punktet bei Bewerbern und erhöht die Zufriedenheit und Bindung seiner Mitarbeitenden. Die Anforderungen und Rahmenbedingungen sollten allerdings genau festgelegt und verbindlich vereinbart werden, um höchste Arbeitseffizienz und Work-Life-Balance zu erreichen. Viele Unternehmen haben bereits Richtlinien für ihre Home-Office-Angebote und arbeiten erfolgreich damit“, ergänzt Yeng Chow.

Acht Tipps für ein erfolgreiches Home-Office

  1. Ziele setzen: Klar definierte Arbeitsergebnisse sollten Bestandteil jeder Home-Office-Vereinbarung sein.
  2. Separates Büro: Es sollte eine klare Abtrennung zwischen dem Arbeitsbereich und dem Rest der Wohnung geben. Zudem sollte der private Arbeitsplatz entsprechend vorbereitet und eingerichtet werden.
  3. Strukturierte zeitliche Abläufe: Der Tagesablauf im Home-Office sollte sich an den Abläufen im Büro orientieren, um in Einklang mit den Kollegen zu arbeiten. Das ist eine wichtige Voraussetzung für effizientes Arbeiten. Für die Strukturierung des Arbeitsalltags ist es ausserdem hilfreich, eigene Rituale festzulegen – z. B. eine bestimmte Uhrzeit für den Arbeitsbeginn oder die Mittagspause.
  4. Pausen einplanen: Bei aller Konzentration sollte man sich zwischendurch – wie auch im Büro – eine kleine Pause gönnen.
  5. Kontakt mit Kollegen: Den Gesprächsfaden mit den Kollegen lässt man besser nicht abreissen. Telefonisch, per E-Mail oder über Social Media sollte man sicherstellen, durch die Abwesenheit nicht in Vergessenheit zu geraten.
  6. Work-Life-Balance: Auch im Home-Office sollte der Feierabend verbindlich sein. Geben Sie nicht der Versuchung nach, frühmorgens, spätabends und am Wochenende E-Mails zu lesen.
  7. Eignung prüfen: Unternehmen sollten eine Home-Office-Policy festlegen, in der genau definiert ist, wann es möglich ist, von zu Hause aus zu arbeiten, und wie es effektiv umgesetzt werden kann. Diese Richtlinien sollten im Vorfeld zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten besprochen werden.
  8. Klare Kommunikation und Verantwortung: Die räumliche Trennung bei der Heimarbeit macht das Kommunizieren herausfordernder. Die Abstimmung mit den Kollegen und dem Vorgesetzten wird im Home-Office wichtiger – gepaart mit viel Eigenmotivation und -engagement.