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Working with a Difficult Boss

By Christina Holl on 27 June 2018

Ein schwieriger Chef kann einem den Spass an der Arbeit ordentlich vermiesen. Zum Glück gibt es einige bewährte Strategien für das richtige Verhalten gegenüber Vorgesetzten, die aufbrausend, kontrollierend, unzuverlässig – oder alles zugleich – sind. Wir verraten Ihnen, welche.

  • Angst vorm Chef muss nicht sein 
  • Schlechte Chefs lassen Mitarbeiter ausbrennen
  • Auf den Vorgesetzten ist kein Verlass
  • „Mein Chef redet schlecht über mich“
  • Wenn der Boss ein Kontrollfreak ist
  • Langfristige Strategien für den Umgang mit schwierigen Chefs
  • Ändert sich nichts – sagen Sie Adieu 

In einer Umfrage von Robert Half landete „mangelnde Wertschätzung durch den Chef“ auf Platz zwei der Gründe, die einen Mitarbeiter im Job unglücklich machen. Schlimmer ist demnach nur noch schlechte Stimmung am Arbeitsplatz – für die in vielen Fällen schwierige Chefs verantwortlich sind.

Angst vorm Chef muss nicht sein 

Klar: Jeder hat es am liebsten, wenn der Vorgesetzte voll und ganz hinter einem steht. Die Realität in Unternehmen sieht leider oft anders aus und die Chef-Mitarbeiter-Beziehung ist voller Konfliktpotenzial. Manch einer hat sogar Angst vorm Chef. Doch das tut nicht Not. Den Umgang mit schwierigen Chefs kann man lernen. Wie sieht also das richtige Verhalten gegenüber Vorgesetzten aus, die alles andere als einfach sind?

Wenn Sie den Umgang mit einem schwierigen Boss erlernen möchten, müssen Sie zunächst genau beobachten, in welchen Situationen im Job die Konflikte überhaupt entstehen. Weil eine Verhaltensweise bei Ihrem Vorgesetzten in der Regel eine direkte Reaktion bei Ihnen auslöst, ist es wichtig, dass Sie kurzfristige Gegenstrategien beim Umgang mit dem schwierigen Chef anwenden. Um das tun zu können, gilt es zunächst einmal zu identifizieren: Was ist Ihr Chef für ein Typ?

Schlechte Chefs lassen Mitarbeiter ausbrennen

Wenn mancher Chef einen schlechten Tag hat, meiden die Angestellten die Nähe seines Büros. Denn sein Zorn kann jeden Mitarbeiter treffen – egal, ob die Person etwas mit dem Kernproblem zu tun hat oder nicht. Cholerische Anfälle sind ein unfaires Verhalten, das nur souveräne Mitarbeiter kalt lässt. Empfindlicheren Kollegen kann das sogar gesundheitliche Probleme bereiten, bis hin zum Burnout.

Das können Sie tun: Sie kennen sicher das Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Lassen Sie sich davon im Job nicht leiten. Im Umgang mit einem schwierigen Chef, der Sie anbrüllt, müssen Sie der Ruhepol sein. Schreien Sie in keinem Fall zurück. Atmen Sie tief durch und sparen Sie sich Ihr Feedback für ein ruhiges Gespräch auf.

Auf den Vorgesetzten ist kein Verlass

Verhält sich Ihr Chef manchmal wie ein Fähnchen im Wind? Gestern machte er noch mit breiter Brust eine Ansage, heute will er davon nichts mehr wissen? So können Sie auf Dauer nicht arbeiten.

Das können Sie tun: Stellen Sie Ihren Chef auf keinen Fall bloss. Vor allem nicht, wenn Sie sich in einem Meeting mit anderen Mitarbeitern befinden. Aber lernen Sie daraus für die Zukunft: Lassen Sie sich wichtige Anordnungen im Job schriftlich geben. Oder fassen Sie nach dem Meeting das Gespräch zusammen und fragen Sie nach, ob Sie alles richtig verstanden haben.

„Mein Chef redet schlecht über mich“

Ihr Boss macht Sie vor versammelter Mannschaft runter? Kritik ist wichtig, damit wir uns verbessern. Aber muss Ihr Vorgesetzter deshalb Ihre Fehler vor den Kollegen breittreten? Natürlich nicht.

Das können Sie tun: Schlucken Sie Ihren Ärger hinunter. So schwer das auch fällt, es ist eine gute Grundregel für den Umgang mit einem schwierigen Chef. Fangen Sie nicht an, über Details zu diskutieren. Bedanken Sie sich für das Feedback und sagen Sie ihm, dass sie darüber gern zu einem anderen Zeitpunkt und in einem anderen Umfeld mit ihm sprechen würden. Tun Sie das dann auch! Wenn Sie Ihrem Vorgesetzten Feedback geben, dann bringen Sie Ihren Unmut ruhig hervor und erklären Sie, was Sie verletzt hat und was Sie sich für die Zukunft wünschen.

Wenn der Boss ein Kontrollfreak ist

Die höfliche Umschreibung für einen Kontrollfreak als Chef ist Mikromanager. Die Symptome sind allerdings dieselben: Ihr Vorgesetzter kann keine Aufgabe vollständig aus der Hand geben. Er hat seine Finger in jedem Projekt oder blickt Ihnen ständig über die Schulter. Welcher Mitarbeiter arbeitet schon besser, wenn er das Gefühl hat, permanent beobachtet zu werden?

Das können Sie tun: Seien Sie Ihrem Chef einen Schritt voraus. Geben Sie ihm von sich aus regelmässige Updates. Dann werden Sie zumindest nicht bei der Arbeit unterbrochen und der Umgang mit dem schwierigen Chef wird leichter.

Langfristige Strategien für den Umgang mit schwierigen Chefs

Das optimale Verhalten gegenüber schwierigen Vorgesetzten werden Sie nicht von heute auf morgen meistern. Stellen Sie sich besser auf einen längeren Prozess ein. Hier einige Tipps, wie Sie Ihr Verhältnis zum Vorgesetzten vielleicht doch verbessern können:

1. Zeigen Sie Verständnis

Versuchen Sie es mit Verständnis. Spannungen entstehen oft, weil Ihr Chef Stress ausgesetzt ist. Wenn Sie diesen Eindruck haben, können Sie von sich aus Hilfe anbieten: „Ich sehe, dass Sie viel um die Ohren haben. Kann ich Sie in irgendeiner Form unterstützen?“ Das nimmt ihm in vielen Situationen den Wind aus den Segeln.

2. Nehmen Sie Rücksicht auf seine Macken

Jeder Chef hat Dinge, auf die er allergisch reagiert. Wenn Sie ihn gut beobachten, werden Sie ein Muster erkennen – und können kritische Situationen mit etwas Planung verhindern. Legt ihr Vorgesetzter besonders viel Wert auf Ordnung, räumen Sie Ihren Schreibtisch auf, bevor Sie das Büro verlassen. Ist er ein Mikromanager, sollten Sie alle Berichte pünktlich abliefern, oder noch besser: etwas zu früh.

3. Nehmen Sie sein Verhalten nicht persönlich

Lassen Sie Ihre Gefühle zu Hause. Das ist einfacher gesagt als getan und erfordert für viele Mitarbeiter eine Menge Übung. Aber Sie werden den Umgang mit einem schwierigen Chef am schnellsten meistern, wenn Sie sein Verhalten nicht persönlich nehmen. Womöglich steht er selbst unter starkem Druck und muss den (zugegeben ungerechtfertigterweise) bei Ihnen und den Kollegen ablassen.

4. Kehren Sie vor der eigenen Tür

Inwieweit sind Sie selbst für schwierige Situationen im Job verantwortlich? Gibt es bestimmte Auslöser, die immer wieder die gleiche (unangemessene) Reaktion bei Ihrem Chef hervorrufen? Stellen Sie sicher, dass Sie als Mitarbeiter Ihren Anteil an einem harmonischen Verhalten gegenüber Vorgesetzten leisten. Dazu kann auch ein wenig Small-Talk gehören.

5. Suchen Sie das Gespräch

Bemerkt der Chef Ihre Bemühungen nicht, dann ist ein klärendes Gespräch unumgänglich. Vereinbaren Sie einen Termin mit ihm und sagen Sie ihm offen, was Sie stört. Bleiben Sie im Gespräch höflich, aber halten Sie sich nicht zurück. Er soll den Ernst der Lage erkennen. Und falls Sie unsicher sind: Wir geben Ihnen Tipps für ein souveränes Auftreten bei Ihrem Chef 

6. Ändert sich nichts – sagen Sie Adieu

Eine von gegenseitigem Vertrauen und Wertschätzung geprägte Chef-Mitarbeiter-Beziehung ist unabdingbar für eine positive Arbeitsatmosphäre. Falls sich das Verhalten Ihres schwierigen Vorgesetzten nicht ändert, obwohl Sie alles getan haben, um die Situation zu verbessern, brauchen Sie das Drama nicht länger mitzuspielen. Sagen Sie Adieu – und nutzen Sie die günstige Arbeitsmarktlage, um sich nach einem anderen Job umzusehen.

 

Bildquelle: © anjaberkut - istockphoto.com

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